Vorbereitung
Die ideale Jahreszeit
Die beste Zeit für
den Teichbau ist das Frühjahr. Die Pflanzen haben dann genügend Kraft gesammelt, um
anzuwachsen und zu gedeihen. Das warme Wasser im späteren Frühjahr und im Sommer
beschleunigt die kräftezehrende Anwachsphase der Pflanzen.
Der Teichbau ist aber
auch noch bis in den Herbst durchaus möglich, solange es noch warme Tage gibt, an denen
die Folie in den Teich gelegt werden kann.
Die Pflanzen sollten
dann allerdings erst im Frühjahr (April) eingesetzt werden, wenn die Wassertemperatur
über ca. 15 °C liegt.
Die Teichgröße
Damit die natürliche
Regulierung Ihres Teiches auch auf längere Sicht biologisch funktioniert, sollten Sie
für den Teich mindestens 10 m2 (das entspricht einer Grundfläche von 3,20 m x
3,20 m) einplanen. Mindestens zwei Quadratmeter des Teiches müssen einen Meter
Wassertiefe (oder mehr) aufweisen. Dafür gibt es zwei Gründe:
1. Bei starker
Erwärmung im Sommer können sich die Fische und andere Lebewesen in das kühle und damit
sauerstoffreichere Wasser am Bodengrund zurückziehen.
2. Die optimale
Überwinterungstemperatur für Teichtiere liegt bei +4 °C. Wasser ist bei + 4°C am
schwersten, Wasser mit dieser Temperatur sinkt nach unten. Während eines Winters mit
Temperaturen bis herab zu -20 °C haben die tieferen Wasserschichten Ihres Teichwasser
deshalb genau +4 °C - wenn der Teich etwa einen Meter tief ist. Ist der Teich zu flach,
kann er ganz zufrieren.
Achtung!
Das Einbringen von
Heizern, wie sie in der Aquarienpflege verwendet werden, ist riskant. Durch das Einbringen
von Teichheizern entstehen in der Nähe der Heizer Zonen mit warmem Wasser. Schwimmen Ihre
Fische von ihrem Standort mit der idealen Überwinterungstemperatur von +4 °C in die
aufgeheizte Wasserschicht, kann das zu einem Fischsterben im Winter oder Frühjahr
führen! Aquarienheizer wurden für den Gebrauch in Innenräumen entwickelt und
hergestellt. Deshalb sind die Anschlußkabel nicht UV-beständig; außerdem sind Kabel und
Stecker nicht mit einem Schutzleiter ausgestattet. Die Verwendung im Freien ist daher aus
Sicherheitsgründen verboten!
Verwechseln Sie die
hier erläuterte Heizmethode bitte nicht mit der ganzjährigen Teichheizung, die mitunter
von Koiliebhabern verwendet wird und das Wasser auch im Winter bei konstant 20 °C hält!
Dazu erfahren Sie im Kapitel "Was Sie beim Bau eines Koiteiches beachten
sollten" mehr.
Standort
Als Standort für den
Teich empfehlen wir einen Platz mit einigen Sonnenstunden am Tag. Bauen Sie den Teich
möglichst nicht in unmittelbarer Nähe von Bäumen mit starkem Laub- oder Nadelfall. In
den Teich fallende Blätter bzw. Nadeln verrotten und belasten das Wasser sehr stark.
Gerade Nadeln sind zudem sehr schwierig aus dem Wasser zu entfernen. Der dadurch
ausgelöste Sauerstoffmangel gefährdet die Fische und die anderen Tiere in Ihrem
Gartenteich.
Wenn der Teich in der
Nähe größerer Bäume angelegt wird: Bei den Erdarbeiten sind Beschädigungen des
Wurzelwerks praktisch nicht zu umgehen. Ein sorgfältig ausgeführter, nicht zu
drastischer, Wurzelschnitt führt dazu, daß an der Schnittstelle kleinere, weitverzweigte
Wurzeltriebe nachgebildet werden. Das fördert sogar den Wuchs und die Lebenskraft des
Baumes.
Fertigteich oder
Folienteich?
Fertigteiche aus
Kunststoff und besonders die Teichfolie haben sich am besten bewährt und deshalb weite
Verbreitung gefunden.
Als Materialien für
Fertigteich haben sich hauptsächlich Polyethylen (PE) und der sehr stabile
glasfaserverstärkte Kunststoff (GFK) durchgesetzt. Vorteile von Fertigteichen sind die
hohe Haltbarkeit und das relativ einfache Aufstellen.
Den Fertigteichen
sind jedoch Grenzen gesetzt. So bieten selbst große einteilige Modelle weniger als 10 m2
Wasseroberfläche bei einem Volumen von unter 10 m3. Die Tiefe beträgt
üblicherweise maximal 80 cm, was in strengen Wintern für die Überwinterung von Fischen
zuwenig ist.
Es gibt jedoch auch
größere Fertigteiche, die nach dem Baukastenprinzip aus mehreren Teilen
zusammengeschraubt und verklebt werden. Ein Nachteil der Fertigteiche sind die häufig
auftretenden Transportprobleme, weil besonders größere Fertigteiche zwangsläufig sehr
sperrig sind.
Fertigteiche sind
fast immer steilwandig und müssen nachträglich mit Ausstiegshilfen versehen
werden, damit sie nicht zu einer Falle für hineingefallene Tiere werden. Sie können in
ihrer Form individuellen Wünschen natürlich nicht angepaßt werden.
Teichfolie hat den
Vorteil, daß sie den Bau praktisch jeder beliebigen Teichform ermöglicht und sehr leicht
zu verlegen ist. Größere Wassertiefen stellen kein Problem dar.
Als Material hat sich
bei Teichfolien hauptsächlich das sehr belastbare und beständige PVC bewährt und bei
weitem die größte Verbreitung gefunden. Übliche Folienstärken bewegen sich zwischen
0,5 und 1,5 mm. Die dickeren Folien sind vor allem für größere Teiche unbedingt zu
empfehlen, weil sie erheblich mehr Dehnungsreserve besitzen. Beschichtete PVC-Gewebefolien
sind ungeeignet. Durch Witterungseinflüsse lösen sich die Schichten voneinander, und der
Teich wird schwer beschädigt.
Polyethylenfolie
(PE) stellt eine Alternative dar. Dieses Material kann jedoch nicht mit herkömmlichen
Klebern für Teichfolien geklebt werden und benötigt spezielle Klebetechniken.
Kautschuk-Gartenteichfolie
ist strapazierfähig und sehr elastisch, hat aber derzeit noch keine große Verbreitung
gefunden. Auch diese Folie benötigt eine spezielle Klebung, wenn man mehrere Bahnen
miteinander verbinden möchte. Kautschukfolie ist erheblich teurer als PVC- oder PE-Folie.
LKW-Folie
enthält giftige Schwermetalle (Cadmium) und darf auf gar keinen Fall für den Teichbau
verwendet werden!
Achten Sie beim Kauf
von Teichfolie mehr auf die Qualität als auf den Preis. Die Teichfolie sollte in jedem
Fall UV-beständig sein, da sie sonst durch das Sonnenlicht sehr schnell brüchig wird.
Des weiteren sind Frostbeständigkeit (bis -30 °C) sowie Fisch- und
Pflanzenfreundlichkeit von Bedeutung.
Ermittlung der
Foliengröße
Fertigen Sie vor dem
Kauf von Teichfolie eine Querschnittszeichnung (längs und quer) des geplanten Teichs an,
in die sie alle Mulden, Pflanzterrassen usw. sowie ringsum 70 cm Randüberstand eintragen.
Als Maßstab empfiehlt sich 1:50, d.h. 1 cm in der Zeichnung entsprechen 50 cm im realen
Teich. Nun können Sie in der Zeichnung den Folienbedarf ausmessen.
Wenn die Teichgrube
bereits ausgehoben ist, läßt sich das Folienmaß am einfachsten durch Messen mit einer
Schnur ermitteln. Legen Sie dazu die Schnur einmal quer und einmal längs durch den fertig
ausgehobenen Teich. Anschließend messen Sie die Länge der verbrauchten Schnur. Zu den
ermittelten Werten addieren Sie bitte jeweils mindestens 70 cm. Dafür gibt es folgende
Gründe:
1) Die Folie läßt
sich nicht völlig glatt verlegen; durch die Falten erhöht sich der Materialverbrauch.
2) Wenn die Folie
ausreichend übersteht, verhindern Sie damit sicher eine Unterspülung des Teiches.
Außerdem vermeiden Sie, daß die Folie in den Teich gezogenwird.
Eine fachgerechte
Kapillarsperre sorgt dafür, daß das Teichwasser nicht vom umgebenden Erdreich und den
Graswurzeln regelrecht aus dem Teich gesaugt wird.
Bevor Sie mit dem
Rechnen anfangen, empfehlen wir Ihnen, diesen Ratgeber erst ganz zu lesen. Sonst entgehen
Ihnen die vielen Möglichkeiten, Ihren Teich zu gestalten. |