Die Fische im Gartenteich richtig überwintern
Auch dieses Jahr haben wieder viele
Gartenfreunde, Tierfreunde und Fischliebhaber einen
Gartenteich im geliebten Garten ausgehoben und mit viel
Sorgfalt und Mühe eingerichtet. Nun kommt der Winter mit
den kalten Monaten und viele Tierfreunde fragen sich, ob
denn die Fische im Gartenteich den Winter überstehen
werden.
Koi- und Goldfische sind eigentlich
sehr pflegeleicht und können im Gartenteich überwintern.
Können sie alle Fragen mit ja beantworten, können sie sich ruhig für eine Überwinterung im Teich entscheiden. Aber auch hier gibt es eine Menge zu beachten, deshalb Vorsicht im schlimmsten Fall kostet es ihren Tieren das Leben.
Man sollte über die warme
Jahreszeit nicht all zu viel gefüttert
haben, was man
meistens daran erkennt, ob das Wasser im Teich eine
grünliche Farbe hat. Sollte das Wasser eine grünliche
Farbe erreicht haben, ist der Phosphat- und
Stickstoffanteil so gestiegen, dass sich Grün- und
Blaualgen gebildet haben. Sterben diese Algen jetzt in
der kühleren Jahreszeit ab, wird viel Sauerstoff, von
den verwertenden Bakterien verbraucht, dass die Fische
im Teich geschwächt werden. Darüber hinaus erhöhen sich
durch die Verwertung der Gifte weiterhin die giftigen
Bestandteile in dem stehenden Gewässer, dem
Teich.
Deshalb kann man bereits, in den Sommer-
und Herbstmonaten damit beginnen, in gewissen
Zeitabständen, also monatlich, ca. 25% bis 35% des alten
Wassers mit Frischwasser, zu ersetzen.
Hat der
Gartenteich eine Tiefe von ca. 75 cm kann man davon
ausgehen, dass Koi – und Goldfische bei ordentlichen
Wasserverhältnissen, die kälteren Monate im Gartenteich
verbleiben können.
Die Fische gehen in den
Wintermonaten an die tiefste Stelle des Teiches, weil an
dieser Stelle das Wasser ca. 4°Celsius beträgt. Diese
Temperatur verlangsamt den Stoffwechsel der Fische, so
dass die Fische auch nicht zwingend gefüttert werden
müssen.
Sollte man jedoch das unbedingte
Bedürfnis haben, die Gartenfische füttern zu wollen,
muss man wissen, dass Fische ca. 4 bis 6 Wochen völlig
ohne Nahrungszugabe überleben können und dass jede
Nahrungszugabe den Stickstoff, - Nitrit,
- und
Nitratgehalt im Wasser des Teiches sprunghaft erhöht.
Stickstoffe, Phosphate, Nitrit und Nitrat sind
die gefährlichsten chemischen Bestandteile in
Gartenteichen und Aquarien. In den Sommermonaten werden
diese Stoffe von den verschiedenen Algen abgebaut und
verwertet. Die Algen werden von den Schnecken und von
den Fischen gefressen und somit entstand über das Jahr
im Gartenteich ein ökologisches
Gleichgewicht.
Jetzt in den kalten Monaten, da
diese Algen nicht nachwachsen können und nur noch von
den Tieren im Teich verwertet werden, erhöht sich
automatisch der giftige Anteil von chemischen
Bestandteilen im Teichwasser.
Durch eine weitere
Fütterung im Winter kann dies ohne weiteres zum
Absterben des gesamten Bestandes führen kann.
Ich habe diesen Beitrag als Erstes geschrieben,
weil mir bekannt ist, dass es kaum einen Fischpfleger
gibt, der den Fischbestand über den Sommer richtig und
sachgerecht gefüttert hat, was jetzt zu einer
nachhaltigen Verschlechterung der Wasserqualität führen
wird!
Beachten sie aber kurzfristige Temperaturschwankungen,
diese können den Fischen schwer zu schaffen machen.
Die Tiefe
des Teiches ist erforderlich um ein durchfrieren bis auf den Boden
zu verhindern, das wäre tödlich für alle Fische.
Umwälzpumpen
sind im Sommer hilfreich um genug Sauerstoff im Wasser anzureichern
doch im Winter würde diese Umwälzung des Wassers die Temperatur noch
weiter sinken lassen, aus diesem Grund lassen sie diese Geräte links
liegen und entscheiden sich für einen Durchlüfterstein, dieser führt
Faulgase aus dem Teich heraus und Sauerstoff ohne große Umwälzungen
zu. Der Durchlüfterstein hält auch einen kleinen Teil des Teiches
eisfrei, achten sie darauf, dass eisfreie Teile nicht durch Blätter
oder ähnliches abgedeckt wird.
Ein weiterer Schutz bietet im
Winter eine Abdeckung durch Folie oder ähnliches.
Ihre Fische
verkriechen sich meist in die unterste Ecke und bewegen sich so gut
wie gar nicht, dass ist normal, sollte aber einer ihrer Schützlinge
seitlich oder an flachen Stellen liegen, beobachten sie ihn genau
und entscheiden sich eventuell für eine Überwinterung im
Haus.
Die Überwinterung im Haus stellt für die Fische bei
richtiger Handhabung eine geringe Belastung dar aber auch hier gibt
es einiges zu beachten. Es ist abzuraten die Fische in einem
Aquarium bei Zimmertemperatur überwintern zu lassen, da der
natürliche Zyklus dann durcheinander gebracht wird. Entschließen sie
sich lieber für einen großen Behälter,
z.B. Regentonnen eignen
sich gut, rüsten diesen mit einer Pumpe und Filtern aus. Die
Goldfische sollten aus dem Teich genommen werden bevor die
Teichtemperatur unter 8 °C sinkt, zu empfehlen ist auch eine
Mischung aus Teich- und Frischwasser im Überwinterungsbehälter,
damit die Fische nicht zu lange Eingewöhnungszeiten haben.
Erst
dann lassen sie die Temperatur zwischen 8 und 4 °C im Behälter
sinken, die Garage oder der Keller reichen vollkommen aus. Der
Behälter kann mit einer Platte oder ähnlichem abgedeckt
werden.
Im Frühjahr wenn die Temperaturen langsam steigen kann man wieder ganz vorsichtig mit der Fütterung beginnen. Es reicht aus, wenn man nach 4-8 Wochen wieder bei der normalen Fütterungsmenge angelangt ist, solange brauchen auch ihre Goldfische um sich daran zu gewöhnen.
Man kann den Sauerstoff auch anders in den Teich bringen.
zum Beispiel mit dem Söchting-Oxydator
Der SÖCHTING-OXYDATOR für die Sauerstoffversorgung arbeitet unabhängig von jedem Stromanschluß und absolut zuverlässig auch unter einer geschlossenen Eisdecke. Er sieht aus wie ein kleiner Eimer. In ihm befindet sich ein Vorratsbehälter für Wasserstoffperoxid. Dieses wird durch einen Katalysator langsam ausgetrieben und daraus der Sauerstoff freigesetzt. Man stellt das Gerät am besten an die tiefste Stelle des Teichs, so dass man die größte Sauerstoffkonzentration gerade dort hat, wo auch die Tiere überwintern. Außer dem gewöhnlichen Sauerstoff, der an der Spezialkeramik des Eimers erzeugt wird, verbleiben auch geringe Mengen an Wasserstoffperoxid im Wasser. Dieser Sauerstoffträger diffundiert rund 400 mal schneller als gewöhnlicher Sauerstoff und gelangt so auch gut in den Bodengrund. Damit wird auch die Entstehung von Faulgasen verhindert, ohne dass die Winterschläfer gestört werden. Für die Entsorgung der Atmungsgase würde ich einen sogenannten Eisfreihalter, der von verschiedenen Firmen angeboten wird verwenden. Sie bestehen aus einem Styroporring und einem Styropordeckel, der zum teil in den Ring hineinreicht, so dass an der Wasseroberfläche zwischen Ring und Deckel nur ein schmaler Spalt bleibt. Da Styropor gut isoliert und sich der Deckel bereits bei geringem Wind bewegt, bleibt der Spalt, bei nicht zu tiefen Temperaturen offen, so dass die Atmungsgase abziehen können.
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